Depression

Der enorme Stress bei überfordernder Pflege führt meist zu Depressionen, unerklärlicher Traurigkeit und Erschöpfung. Überlastete Pflegende kommen schnell in einen Zustand der Reizbarkeit – sollten aber nicht gereizt wirken, sondern sollen die „Leidenden“ aufmuntern und geduldig scheinen. Schlafstörungen, seien sie nun durch die Überlastung hervorgerufen oder durch den unregelmäßigen Hilfebedarf in der Nacht, wirken stark auf das Gemüt und verstärken die beschriebenen Störungen bei den Pflegenden.

Wer vierundzwanzig Stunden am Tag pflegt und sich nicht traut, die Wohnung zu verlassen, der isoliert sich selbst. Freizeitaktivitäten, der Theaterbesuch, Kino, Ausgehen mit Freunden fallen aus und selbst der Kaffeeklatsch wird zur Seltenheit. Dadurch entsteht soziale Isolation, die Themen des Alltags verändern sich und Kommunikation, Gespräche mit dem gewohnten sozialen Umfeld werden geringer oder fallen aus.

Auch im finanziellen Bereich kann es durch die Pflege eng werden: man kann nicht in den Urlaub fahren, da gepflegt werden muss, aber auch wenn die Zeit da wäre, so würde doch das Geld fehlen.

Allgemein gilt, je enger das Verhältnis zum Gepflegten ist, desto schlimmer sind die Auswirkungen.